12.08.2019
Ferienkinder proben „Erste Hilfe“ und lernen das AAA-Prinzip kennen

Ein Kind fällt vom Rad und bleibt liegen. Eine Situation, die schnelles Handeln erfordert. Heidi Essenbach vom Jugendrotkreuz Ingolstadt ist überzeugt, dass Kinder und Jugendliche bereits hier „Erste Hilfe“ leisten möchten und können, und bietet daher Kurse ab dem Alter von fünf Jahren an. Auf Einladung von Christian Ponzer, Vorstand der Freien Wähler Gaimersheim, zeigte sie bereits zum fünften Mal im Rahmen des Ferienprogramms, wie Verletzten geholfen werden kann. „Kinder lernen im Erste-Hilfe-Kurs fürs Leben. Wie kann ich helfen aber auch mich selbst schützen vor Gefahren.“ betont Christian Ponzer.

Elf Mädchen und Buben lernten, dass der persönliche Eigenschutz trotz aller Hilfsbereitschaft das wichtigste ist. Erst dann darf man sich dem Verletzten zuwenden nach dem AAA-Prinzip, nämlich anschauen, ansprechen, anfassen. Wenn der Freund oder Freundin nicht antwortet, muss man ganz laut um Hilfe schreien, soll aber weiter beim Verletzten bleiben und permanent anreden. Das Herz ist so groß wie unsere Faust und muss ganz viel arbeiten, sonst wird man bewusstlos und „vergisst“ dann das Atmen und die Zunge verschließt die Luftröhre. Darum müssen Bewusstlose, die auf „ansprechen und anfassen“ nicht reagieren, in die stabile Seitenlage gebracht werden. Die Teilnehmerkinder übten intensiv die lebensrettende Maßnahme. Die Notrufnummer 112 gilt es dann sofort anzurufen, um die 5-W-Auskunft zu geben: Wo (Ort), was, wie viele, welche Verletzung und weitere Rückfragen. „Die Nummer könnt ihr euch ganz einfach merken, denn ihr habt 1 Nase, 1 Mund und 2 Ohren.“ erklärt Heidi Essenbach. Die Schüler ergänzten: „1 plus 1 ergibt 2“.

*Beim ersten Anschauen des Verletzten gibt die Farbe des Gesichts schon klare Signale. Bei einem Schock wird es kreidebleich, weil zu wenig Blut im Kopf ist. Die Füße müssen hochgelegt werden. Bei einem roten Gesicht pumpt das Herz zu schnell. Das kann viel Aufregung und Überanstrengung sein. Wer zu lange schwimmt, kann sich unterkühlen und die Lippen werden blau. Der Kreislauf arbeitet dann langsamer und die Sauerstoff-Versorgung wird weniger. Es darf dem Menschen also nicht zu kalt und auch nicht zu heiß werden, sonst streikt der Blutkreislauf.

Die Ferienkinder lernten neben dieser anschaulich erklärten Theorie, wie man praktisch einen Verband am Ellbogen anlegt und einen blutigen Finger professionell und keimfrei mit Pflaster versorgt. Der Erste-Hilfe-Kasten war dann Zentrum des Interesses vor allem die Verbandspäckchen, die ein Haltbarkeitsdatum haben, weil sie keimfrei sein müssen. Als Hausaufgabe nahmen sie mit, den Verbandskasten dahingehend zu prüfen. Die Kinder hatten viel Spaß beim Üben, vor allem mit Christian Ponzer, der sich natürlich gerne einen Verband professionell anlegen ließ. Wiederholung im nächsten Jahr garantiert.